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Die Ackerhummel - Bombus pascuorum (Scopoli, 1763)
Ackerhummel
Bombus pascuorum (Scopoli, 1763)
Name der Erstbeschreibung
- Apis pascuorum Scopoli, 1763
Weitere Namen
- Apis agrorum Fabricius, 1787
- Bombus agrorum (Fabricius, 1787)
Beschreibung
Die Spannweite variert von 28 bis 32 mm bei der Königin, 20 bis 28 mm bei der Arbeiterin und 24 bis 27 mm bei der Drohne. Die Behaarung an der Oberseite der Vorderbrust (Thorax) ist gelbrot, am Hinterleib auf den vier vorderen Segmenten dunkelgrau mit hellen Haaren an den Segmenträndern, an den letzten beiden Segmenten wieder gelbrot.
Die Flugzeit der Ackerhummel reicht von April bis Oktober. Die Brut wird unterirdisch in Mäusenestern, aber auch oberirdisch unter Moospolstern, in der Krautschicht oder in Baumhöhlennestern aufgezogen. Die Jungkönigin sammelt Nektar und legt davon einen Vorrat in napfartigen Gefäßen an. Außerdem sammelt sie Pollen und legt auf dem Pollenvorrat etwa 10 Eier ab. Nach 3 bis 5 Tagen schlüpfen die Larven und ernähren sich vom Pollenvorrat. Nach einer weiteren Woche verpuppen sie sich in einem Kokon, aus dem nach etwa 1 bis 2 weiteren Wochen die jungen Hummeln schlüpfen. Diese Hummeln sind wesentlich kleiner als die Königin und werden Arbeiterinnen. Da Sie keine entwickelten Eierstöcke haben können sie keine Eier legen. Sie übernehmen fortan den Nestbau und die Pflege der Brut, während die Königin nur noch Eier legt. Bis August kann die Volksstärke 150 Hummeln betragen. Dann schlüpfen auch neue Königinnen und Drohnen. Danach geht das Hummelvolk zugrunde. Nur die befruchteten Jungköniginnen suchen Winterquartiere auf und gründen im Frühjahr einen neuen Hummelstaat.
Systematische Einordnung
Reich: Animalia Linnaeus, 1758 - Tiere
Unterreich: Eumetazoa Bütschli, 1910 - Gewebetiere
Stamm: Arthropoda Latreille, 1829 - Gliederfüßer
Unterstamm: Hexapoda Blainville, 1816 - Sechsfüßer
Klasse: Insecta Linnaeus, 1758 - Insekten
Ordnung: Hymenoptera Linnaeus, 1758 - Hautflügler
Unterordnung: Apocrita Gerstaecker, 1867 - Taillenwespen
Überfamilie: Apoidea Latreille, 1802 - Bienenartige
Familie: Apidae Latreille, 1802 - Bienen
Gattung: Bombus Latreille, 1802 - Hummeln
Art: Bombus pascuorum (Scopoli, 1763) - Ackerhummel
Verbreitung
Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Litauen, Luxemburg, Österreich, Polen, Rumänien, Russland, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien und Ungarn.
Verbreitung innerhalb Deutschlands
Nach Dathe (2001) ist Bombus pascuorum in allen Bundesländern nachgewiesen.
Bilder
Weitere Bilder der Ackerhummel finden Sie in derBildergalerie.
Quellen
- Bleidorn, C., Gerth, M., Hopfe, C., May, M., Mayer, R., Müller, M., Rudolph, A., Schaffer, S., Wolf, R. & Bernhard, D. (2016): Die Stechimmenfauna (Hymenoptera: Aculeata) der Halde Trages bei Leipzig, Ampulex, Nummer 8, ISSN 2190-3700, S. 6-15
- Bombus pascuorum in der Fauna Europaea, Zugriff am 22.07.2017 - Grundlage für die systematische Einordnung und die Verbreitung
- Dathe, H. H. (2001): Apidae, in: Dathe, H. H., Taeger, A. & Blank, S. M. (Hrsg.) (2001): Verzeichnis der Hautflügler Deutschlands, Entomologische Nachrichten und Berichte, Beiheft 7, Dresden, S. 143-155
- Frommer, U. (2014): Die Stechimmen-Fauna des Oberen Mittelrheintals. Neue Untersuchungen an xerothermen Hanglagen bei Lorch (Hymenoptera: Aculeata), Hessische Faunistische Briefe, Jahrgang 33, Heft 1-3, S. 13-49
- Saure, C. (2016): Bienen, Wespen und Schwebfliegen an Blühstreifen im Großen Tiergarten in Berlin-Mitte (Hymenoptera, Diptera), Märkische Entomologische Nachrichten, Band 17, Heft 2, ISSN 1438-9665, S. 195-218
- Wastian, L., Unterweger, P. A. & Betz, O. (2016): Influence of the reduction of urban lawn mowing on wild bee diversity (Hymenoptera, Apoidea), Journal of Hymenoptera Research, Volume 49, doi: 10.3897/JHR.49.7929, S. 51-63
- Witt, R. (2016): Vorkommen und Bestandssituation seltener Hummelarten (Bombus) in Niedersachsen und Bremen (Hymenoptera: Apidae), Ampulex, Nummer 8, ISSN 2190-3700, S. 24-39
Seitenhistorie
- 22.07.2017 - Link der Fauna Europaea auf die neue Webseite abgeändert
- 04.10.2016 - Quelle Witt (2016) hinzugefügt
- 18.09.2016 - Quelle Bleidorn et al. (2016)
- 14.08.2016 - Quelle Frommer (2014) hinzugefügt
- 24.07.2016 - Quelle Wastian et al. (2016) hinzugefügt
- 14.06.2016 - Seitenanpassung
- 11.08.2007 - Früherer wissenschaftlicher Name Bombus agrorum aufgenommen
- 22.09.2005 - Seite erstellt
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