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Die Familie der Schnepfenfliegen - Rhagionidae Latreille, 1892
Beschreibung
Die unbehaarten, kleinen bis mittelgroßen Fliegen sind schlank und langbeinig. Der kräftige Rüssel ist mittellang. Man findet sie in Wäldern und an Waldrändern. Oft sitzen sie an Baumstämmen mit dem Kopf nach unten und abgespreizten Beinen. Sie ernähren sich von kleinen Insekten und wahrscheinlich auch von Pflanzensäften. Die Arten der Gattung Symphoromyia saugen Blut sowohl bei Wirbeltieren als auch beim Menschen.
Die Weibchen legen ihre Eier in der Regel einzeln auf den Boden, in Mist oder in morschem Holz ab. Die langgestreckten Larven leben im Boden, zwischen Moos, im Laubstreu oder in Misthaufen. Sie ernähren sich von kleinen Insekten und pflanzlichen Stoffen. Die Verpuppung findet im Boden statt. Die meisten Arten überwintern als Larve.
Systematische Einordnung
Reich: Animalia Linnaeus, 1758 - Tiere
Unterreich: Eumetazoa Bütschli, 1910 - Gewebetiere
Stamm: Arthropoda Latreille, 1829 - Gliederfüßer
Unterstamm: Hexapoda Blainville, 1816 - Sechsfüßer
Klasse: Insecta Linnaeus, 1758 - Insekten
Ordnung: Diptera Linnaeus, 1758 - Zweiflügler
Unterordnung: Brachycera Schiner, 1862 - Fliegen
Familie: Rhagionidae Latreille, 1892 - Schnepfenfliegen
Von den weltweit 756 Arten dieser Familie sind in Europa 85 und in Deutschland die folgenden 35 Arten, die sich in fünf Gattungen gliedern, nachgewiesen:
- Chrysopilus Macquart, 1826
- Chrysopilus alpicola Pokorny, 1886
- Chrysopilus asiliformis (Preyssler, 1791)
- Chrysopilus cristatus (Fabricius, 1775)
- Chrysopilus erythrophthalmus Loew, 1840
- Chrysopilus flaveolus (Meigen, 1820)
- Chrysopilus helvolus (Meigen, 1820)
- Chrysopilus laetus Zetterstedt, 1842
- Chrysopilus luteolus (Fallén, 1814)
- Chrysopilus maerens Loew, 1873
- Chrysopilus nigricauda Beling, 1873
- Chrysopilus nubecula (Fallén, 1814)
- Chrysopilus pullus Loew, 1869
- Chrysopilus splendidus (Meigen, 1820)
- Ptiolina Zetterstedt, 1842
- Ptiolina cinereofasciata (Schummel, 1837)
- Ptiolina obscura (Fallén, 1814)
- Ptiolina paradoxa (Jaennicke, 1866)
- Rhagio Fabricius, 1775
- Rhagio annulatus (De Geer, 1776)
- Rhagio cingulatus (Loew, 1856)
- Rhagio conspicuus Meigen, 1804
- Rhagio flavicornis (Macquart, 1826)
- Rhagio freyae Lindner, 1923
- Rhagio fuscipennis (Meigen, 1820)
- Rhagio immaculatus (Meigen, 1804)
- Rhagio latipennis (Loew, 1856)
- Rhagio lineola Fabricius, 1794
- Rhagio maculatus (De Geer, 1776)
- Rhagio notatus (Meigen, 1820)
- Rhagio scolopaceus (Linnaeus, 1758) - Gemeine Schnepfenfliege
Bildergalerie mit 4 Bildern - Rhagio strigosus (Meigen, 1804)
- Rhagio tringarius (Linnaeus, 1758)
- Rhagio vitripennis (Meigen, 1820)
- Spania Meigen, 1830
- Spania nigra Meigen, 1830
- Spania nigra Meigen, 1830
- Symphoromyia Frauenfeld, 1867
- Symphoromyia crassicornis (Panzer, 1806)
- Symphoromyia immaculata (Meigen, 1804)
- Symphoromyia melaena (Meigen, 1820)
Verbreitung
Albanien, Andorra, Belgien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Italien, Jugoslawien, Kroatien, Litauen, Luxemburg, Mazedonien, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Russland, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, Ukraine, Ungarn und Weißrussland. Neben Europa findet man diese Familie auch im Nahen Osten, Nordafrika und in der Orientalis.
Quellen
- Bellmann, H.; Honomichl, K. (2007): Biologie und Ökologie der Insekten, ein Taschenlexikon, Begründet von Werner Jacobs und Maximilian Renner, 4. Auflage überarbeitet von Heiko Bellmann, mit einem Geleitwort von Karl von Frisch, München, Elsevier GmbH, Spektrum Akademischer Verlag, ISBN 978-3-8274-1769-5, S. 521-522
- Pape, T., Blagoderov, V. & Mostovski, M. B. (2011): Order Diptera Linnaeus, 1758, in: Zhang, Z.-Q. (Ed.): Animal biodiversity: An outline of higher-level classification and survey of taxonomic richness, Zootaxa 3148, ISBN 978-1-86977-850-7, S. 222-229 - Grundlage für die Artenzahl weltweit
- Rhagionidae in der Fauna Europaea, Zugriff am 01.09.2017 - Grundlage für die systematische Einordnung
Seitenhistorie
- 01.09.2017 - Link der Fauna Europaea auf die neue Webseite abgeändert
- 04.09.2013 - Anpassung an die Version 2.6.2 der Fauna Europaea vom 29. August 2013: Quellenangabe
- 01.06.2013 - Anpassung an die Version 2.6.1 der Fauna Europaea vom 24. Mai 2013: Quellenangabe
- 02.05.2013 - Anpassung an die Version 2.6 der Fauna Europaea vom 9. April 2013: Quellenangabe
- 02.12.2012 - Anpassung an die Version 2.5 der Fauna Europaea vom 23. Juli 2012: Quellenangabe
- 23.07.2011 - Seite erstellt
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