Arctia menetriesii vorgestellt von Frank Dickert

Arctia menetriesii (Eversmann, 1846)

Arctia menetriesii - Männchen und Weibchen
Arctia menetriesii (Eversmann, 1846)
Männchen (F) und Weibchen (E)
Bildnachweis siehe Quellen

Katalognummer

Systematische Einordnung

Reich: Animalia Linnaeus, 1758 - Tiere
Unterreich: Bilateria Haeckel, 1874 - Zweiseitentiere
Unterstreich: Protostomia Grobben, 1908 - Urmünder
Überstamm: Ecdysozoa Aguinaldo, Turbeville, Linford, Rivera, Garey, Raff & Lake, 1997 - Häutungstiere
Stamm: Arthropoda von Siebold, 1848 - Gliederfüßer
Unterstamm: Hexapoda Blainville, 1816 - Sechsfüßer
Klasse: Insecta Linnaeus, 1758 - Insekten
Unterklasse: Pterygota Gegenbaur, 1878 - Fluginsekten
Unterstklasse: Neoptera Martynov, 1923 - Neuflügler
Überordnung: Holometabola Burmeister, 1835 - Holometabole Insekten
Ordnung: Lepidoptera Linnaeus, 1758 - Schmetterlinge
Klade: Angiospermivora Regier, Mitter, Kristensen, Davis, van Nieukerken, Rota, Simonsen, Mitter, Kawahara, Yen, Cummings & Zwick, 2015
Klade: Glossata Fabricius, 1775
Klade: Coelolepida Nielsen & Kristensen, 1996
Klade: Heteroneura Tillyard, 1918
Klade: Eulepidoptera Kiriakoff, 1948
Klade: Euheteroneura Regier, Mitter, Kristensen, Davis, van Nieukerken, Rota, Simonsen, Mitte, Kawahara, Yen, Cummings & Zwick, 2015
Klade: Ditrysia Börner, 1925
Klade: Apoditrysia Minet, 1983
Klade: Obtectomera Minet, 1986
Klade: Macroheterocera Chapman, 1893
Überfamilie: Noctuoidea Latreille, 1809
Familie: Erebidae Leach, 1815
Unterfamilie: Arctiinae Leach, 1815 - Bärenspinner
Tribus: Arctiini Leach, 1815
Untertribus: Arctiina Leach, 1815
Gattung: Arctia Schrank, 1802
Art: Arctia menetriesii (Eversmann, 1846)

  • Menetries' tiger moth - Koshkin (2021): 141
  • Euprepia menetriesii Eversmann, 1846 - Lepiforum
  • Borearctia menetriesii: Karsholt & Razowski (1996): 299
  • Borearctia menetriesii: Lepiforum
  • Borearctia menetriesi: Lepiforum
  • Arctia menetriesii: Lepiforum
  • Arctia menetriesii: Koshkin (2021): 141
  • Borearctia menetriesii: Koshkin (2021): 142

Beschreibung

Die Bilder und die Beschreibung sind der Arbeit von Koshkin (2021) entnommen (Lizenz: Creative Commons Attribution License (CC BY 4.0)). Die Beschreibung wurde von mir übersetzt.

Eier: Die Eier sind kuppelförmig mit einer flachen Basis und von hellgrüner Farbe. Die Oberflächenstruktur der Eihülle ist feinmaschig; die Zellen sind abgerundet. Die Eihöhe und -breite beträgt 1,5 bzw. 2 mm. Die Eier entwickeln sich in etwa 9 Tagen bei einer Durchschnittstemperatur von 23-25 °C.
Eier

Raupen:

1. Raupenstadium: Alle Thoraxsegmente sowie der hintere Teil des siebten bis zehnten Abdominalsegments sind hell orange. Der Rest des Körpers ist weißlich. Die Spirakeln sind blass. Der Kopf ist schwarz und glänzend. Jedes Segment hat eine Reihe von braunen Warzen mit Haaren. Auf dem zweiten und dritten Thorakalsegment befinden sich 8 Warzen. Das erste Thoraxsegment hat zwei Warzen auf jeder Seite und eine lange Warze auf der Oberseite. Jedes der Bauchsegmente, mit Ausnahme der letzten drei, enthält 12 Warzen. Von diesen befinden sich die vier größten auf dem Rücken und im oberen Teil der seitlichen Körperflächen. Zwei kleine Warzen befinden sich in der axialen Körperregion und sind im Vergleich zu den großen Warzen nach vorne verschoben. Zwischen diesen Warzen befinden sich auf dem ersten und siebten Abdominalsegment runde braune Flecken. Das achte Abdominalsegment hat nur 10 Warzen; die untersten fehlen. Auf dem neunten Hinterleibssegment befinden sich vier Warzen, wobei die beiden größten Warzen an der Spitze liegen. Eine große Warze befindet sich auf dem Analschild des letzten Segments. Jede dorsale und obere laterale Warze trägt ein kurzes schwarzes Haar. Die großen Warzen auf der Rückenseite des achten bis zehnten Abdominalsegments haben zusätzliche weiße Haare. Der Rest der Warzen trägt nur weiße Haare unterschiedlicher Länge. Thoraxbeine und Prolegs sind braun. Die Körperlänge beträgt 3-5 mm. Die Dauer dieses Raupenstadiums beträgt 2-3 Tage bei Fütterung mit Taraxacum und etwa 5 Tage bei Fütterung mit Aconitum.
1. Raupenstadium

2. Raupenstadium: Die allgemeine Färbung von Kopf und Körper ähnelt der des ersten Raupenstadiums. Die Warzen sind größer und variieren in der Farbe. Die beiden Reihen großer Warzen auf der Rückenseite des ersten bis siebten Abdominalsegments sind schwarz, glänzend und heben sich deutlich von dem allgemeinen Hintergrund ab. Zwei weitere Warzenreihen auf der Rückenseite des ersten und siebten Abdominalsegments sind ebenfalls schwarz gefärbt. Zwischen ihnen befinden sich schwarze Flecken, so dass der Eindruck von zwei großen schwarzen Flecken auf der Oberseite dieser Segmente entsteht. Die übrigen Warzen auf dem ersten bis siebten Hinterleibssegment sind hellbraun. Die Warzen auf dem Brust- und den letzten drei Bauchsegmenten sind hellorange und identisch mit der Hauptgrundfarbe. Jede Warze hat durchschnittlich fünf weißliche und fünf schwarze lange Haare. Die Thoraxbeine und Prolegs sind hellorange. Die Dauer dieses Raupenstadiums beträgt 3 Tage, wenn sie mit Löwenzahn aufgezogen werden.
2. Raupenstadium

3. Raupenstadium: Im Allgemeinen ähnlich wie beim zweiten Raupenstadium. Die Ausnahmen sind eine hellere Orangefärbung der Thorax- und der achten bis zehnten Abdominalsegmente sowie hellere seitliche und zwei dorsale Reihen kleiner Warzen auf den ersten bis siebten Abdominalsegmenten, die sich kaum von dem allgemeinen weißlichen Hintergrund abheben. Große Warzen auf der Rückenseite des zweiten bis sechsten Abdominalsegments sind zweifarbig: außen schwarz mit bläulicher Tönung und innen weißlich. Die Warzen auf der Rückenseite des ersten und siebten Abdominalsegments bilden schwarze Flecken, die mit denen des zweiten Stadiums identisch, aber größer sind. Kleine dunkle Flecken, die zwei dunkle gestrichelte Linien entlang der Rückenseite bilden, befinden sich zwischen den großen Warzen der Abdominalsegmente. Jede Warze hat bis zu 11 schwarze und gelbliche Haare von unterschiedlicher Länge. Die schwarzen Haare befinden sich ausschließlich auf der dorsalen Körperoberfläche. Die Dauer dieses Raupenstadiums beträgt drei Tage, wenn sie mit Löwenzahn aufgezogen werden.
3. Raupenstadium

4. Raupenstadium: Sehr ähnlich dem dritten Raupenstadium, unterscheidet sich von diesem durch stärker ausgeprägte dunkle Linien auf dem Rücken. Die Dauer dieses Raupenstadiums beträgt etwa 5 Tage, wenn sie mit Löwenzahn aufgezogen werden.
4. Raupenstadium

5. Raupenstadium: Ähnelt den Raupen des dritten und vierten Entwicklungsstadiums, unterscheidet sich aber von ihnen durch blasse Warzen auf der Dorsalseite des zweiten bis sechsten Abdominalsegments und zwei gut ausgeprägten dunklen Längslinien. Die Warzen auf dem ersten und siebten Hinterleibssegment bilden große dunkle Flecken. Kleine dunkle Flecken befinden sich auf der Rückenseite des achten und neunten Abdominalsegments. Die Spirakeln sind oval, hellgelb mit einem hellbraunen Rand. Die Dauer dieses Raupenstadiums beträgt etwa 6 Tage, wenn sie mit Löwenzahn aufgezogen werden.
5. Raupenstadium

6. Raupenstadium: Die Färbung unterscheidet sich deutlich von den Raupen der früheren Stadien. Der Kopf ist schwarz. Die seitlichen Körperseiten sind entweder beige oder hellgelb. Die Rückenseite ist schwarz mit einem langen, breiten orange-gelben Streifen in der Mitte. Die blasse Färbung der Thoraxsegmente ist heller, orangefarben. Die Ventralseite ist grau. Die Warzen sind groß und weiß, mit Ausnahme der Warzen auf den Thorax- und den letzten Abdominalsegmenten, die weiß und orange sind. Auf den Warzen befinden sich dichte Büschel langer Haare. Sie sind schwarz und hellbraun auf der Rückenseite und hellbraun auf den Seiten. Die Stacheln sind weiß, mit Ausnahme derjenigen am zweiten bis dritten Thoraxsegment, die schwarz sind. Die Thoraxbeine und Prolegs sind hellorange. Die Körperlänge beträgt bis zu 35 mm. Die Dauer dieses Raupenstadiums beträgt etwa 12-14 Tage bei Fütterung mit Löwenzahn und etwa 20 Tage bei Aufzucht auf Lärche.
6. Raupenstadium

7. Raupenstadium: Die Raupe unterscheidet sich im Aussehen deutlich von den früheren Stadien und ist insgesamt gedrungener gebaut. Der Kopf und der Körper sind schwarz. Ein zentraler orangefarbener Streifen verläuft entlang aller Segmente auf der Rückenseite. Die Stacheln sind oval, hellgelb und heben sich deutlich vom allgemeinen Hintergrund ab. Die Kopfkapsel ist 3,8-4,0 mm hoch und 4,0-4,2 mm breit. Alle Warzen sind weiß, groß und haben dichte Büschel schwarzer Haare. Zwischen diesen Büscheln befinden sich kleine Flecken mit helleren Haaren. Jede Warze trägt bis zu 40 oder mehr Härchen. Die Thoraxbeine sind dunkelbraun, die Prolegs sind heller. Die Gesamtlänge beträgt bis zu 45 mm kurz vor der Verpuppung. Die Dauer dieses Raupenstadiums beträgt 21-30 Tage bei Fütterung mit Löwenzahn.
7. Raupenstadium

Puppe: Die Gesamtlänge beträgt 21,5-24,0 mm (durchschnittliche Länge 22,9 mm); die maximale Breite beträgt 7,5-9,0 mm. Die Puppe ist fast vollständig schwarz oder braun, leicht glänzend. Die Kutikula ist glatt mit einer einer dünnen Schicht aus bläulich-grauem Wachs. Antennen, Beine und Rüssel sind gut entwickelt. Die Labialpalpen sind sind als kleine dreieckige Bereiche an der Basis des Rüssels sichtbar. Die Antenne ist lang und reicht bis zu 5/6 der Länge des Vorderflügels. Der Rüssel ist lang und reicht bis zur Höhe des Antennenscheitels. Die Prothorakalbeine sind etwas Die Prothorakalbeine sind etwas kürzer als der Rüssel; die Mesothorakalbeine erreichen die Höhe der Antennenspitze. Metathorakale Beine sind nur in den distalen Teilen sichtbar und reichen bis zur Höhe der Flügelspitze. Die Hinterleibsstacheln sind schmal, sie ragen leicht über die Kutikularfläche hinaus. Abdominalsegmente mit deutlichen kurzen Seten sind um die Narben der Larvenwarzen angeordnet. Der Kremaster hat eine mediale Furche und zwei Gruppen von 8-10 braunen, nagelartigen Seten. Die Puppe befindet sich in einem locker gesponnenen, weißlichen Seidenkokon, der mit Larvenhaaren bedeckt ist. Die Entwicklung der Puppen dauert 9-10 Tage.
Puppen  Puppe im Seidenkokon

Falter: Die Vorderflügellänge beträgt 31 mm bei wildlebenden Weibchen, 25-29 mm bei gezüchteten Männchen und 28-31 mm bei gezüchteten Weibchen. Die Grundfarbe der Flügel ist entweder gelb oder gelb-orange. Vorder- und Hinterflügel eines wildlebenden Weibchens sind leuchtend orange-gelb und identisch gefärbt. Bei gezüchteten Exemplaren sind die Vorderflügel blasser als die Hinterflügel. Die Zeichnung besteht aus schwarzen Streifen, die entlang der Adern verlaufen, und schwarzen medialen und subterminalen Querlinien, die teilweise reduziert sein können. Der schwarze Scheibenfleck ist sowohl auf den Vorderflügeln und Hinterflügeln. Der Costalrand des Hinterflügels ist rot. Einige gezüchtete Exemplare haben auch einen rötlichen Außenrand des Hinterflügels. Die Zeichnung der Flügelunterseite ist identisch mit der der Oberseite, wenn auch etwas blasser; der Rippenrand des Vorderflügels ist rot. Der Fühler ist schwarz, bei den Männchen gezackt und bei den Weibchen fadenförmig. Die Oberseite des Kopfes ist rot, die Stirn ist schwarz. Die Labialpalpen sind dorsal schwarz und ventral rot. Das Patagium ist schwarz, mit einem gelben vorderen und einem roten hinteren Rand. Die Tegula ist schwarz, am äußeren Rand gelb. Die Oberseite des Thorax ist schwarz mit zwei gelben Längsstreifen. Die Abdominalsegmente sind dorsal und ventral schwarz und an den Rändern orange. Die Vorder- und Mittelbeine sind dorsal schwarz und ventral gelb, die Ober- und Unterschenkelknochen sind rot behaart. Die Hinterbeine sind gelb..
Weibchen  Männchen

Karsholt & Razowski (1996): Finnland und Russland.

Lepiforum: Finnland und Russland.

Koshkin (2021): Finnland, Kasachstan und Russland.

  • Bildnachweis: Koshkin (2021), Figures 3E-F, Lizenz: Creative Commons Attribution License (CC BY 4.0)
  • Karsholt, O. & Razowski, J. (1996): The Lepidoptera of Europe, A Distributional Checklist. – Stenstrup, Apollo Books, ISBN 87-88757- 01-3, S. 1-380 [Erschienen 1996] - Enthaltene Taxa anzeigen
  • Koshkin, E. S. (2021): Life history of the rare boreal tiger moth Arctia menetriesii (Eversmann, 1846) (Lepidoptera, Erebidae, Arctiinae) in the Russian Far East, Nota Lepidopterologica, Issue 44, ISSN 2367-5365, doi: 10.3897/nl.44.62801, S. 141-151
  • Arctia menetriesii im Lepiforum, Zugriff am 19.08.2021
  • 19.08.2021 - Seite erstellt

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