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Der Hirschkäfer - Lucanus (Lucanus) cervus (Linnaeus, 1758)
Männchen
Weibchen
Eier
Larve
Larve
Männliche Puppe
Weibliche Puppe in geöffneter Puppenkammer
Insekt des Jahres 2012
Name der Erstbeschreibung
- Scarabaeus cervus
Weitere Namen
- Donnergugi
- Feuerschröter
- Hornschröter
- Köhler
- akbesianus Planet, 1896
- americanus Hope & Westwood, 1845
- antennatus, Rey, 1890
- armiger Herbst, 1790
- brevicollis Motschulsky, 1870
- capitalis Möllenkamp, 1909
- capra A. G. Olivier, 1789
- capreolus Fuessly, 1775
- dorcas O. F. Müller, 1776
- europaeus Motschulsky, 1870
- fabiani Mulsant & Godart, 1855
- grandis Haworth, 1807
- heptaphyllus Abeille de Perrin, 1867
- hircus Herbst, 1790
- inermis Marsham, 1802
- laticornis Deyrolle, 1864
- longipennis Rothenburg, 1900
- lusitanicus Hope & Westwood, 1845
- major Burmeister, 1847
- maxillaris Motschulsky, 1845
- mediadonta J. P. Lacroix, 1978
- microcephalus Mulsant, 1842
- motschulskyi Benesh, 1960
- nigrinus Marcu, 1931
- pentaphyllus Reiche, 1853
- pontbrianti Mulsant, 1839 (Hexaphyllus)
- poujadei Planet, 1897
- reichei Motschulsky, 1870
- smyrniacus Didier & Séguy, 1953
- syriacus Planet, 1897
- tauricus Motschulsky, 1845
- turcicus Sturm, 1843
- validus Möllenkamp, 1912
- vicinus Hope & Westwood, 1845
Systematische Einordnung
Reich: Animalia Linnaeus, 1758 - Tiere
Unterreich: Eumetazoa Bütschli, 1910 - Gewebetiere
Stamm: Arthropoda Latreille, 1829 - Gliederfüßer
Unterstamm: Hexapoda Blainville, 1816 - Sechsfüßer
Klasse: Insecta Linnaeus, 1758 - Insekten
Ordnung: Coleoptera Linnaeus, 1758 - Käfer
Unterordnung: Polyphaga Emery, 1886
Unterstordnung: Scarabaeiformia Crowson, 1960
Überfamilie: Scarabaeoidea Latreille, 1802
Familie: Lucanidae Latreille, 1804 - Schröter
Unterfamilie: Lucaninae Latreille, 1804
Gattung: Lucanus Scopoli, 1763
Untergattung: Lucanus Scopoli, 1763
Art: Lucanus (Lucanus) cervus (Linnaeus, 1758) - Hirschkäfer
Beschreibung
Der Hirschkäfer ist mit bis zu 80 Millimetern der größte einheimische Käfer.Wobei die Größe sowohl beim Männchen als auch beim Weibchen stark variiert. Das Männchen wird zwischen 30 und 80 Millimeter groß, das Weibchen zwischen 30 und 50 Millimeter. Die Größe des Käfers ist nicht altersabhängig, sondern hängt von der Ernährung während der Larvenzeit ab. Die Flügeldecken und bei den Männchen die Geweihe, die in der Regel dieselbe Farbe haben wie die Flügeldecken, sind dunkel- bis rotbraun. Der Kopf, das Halsschild, die Beine, die Unterseite und die Fühler sind schwarz. Die an der Keule gefiederten Fühler sind gekniet.
Zur Ablage der sieben bis 28 Eier bevorzugt der Hirschkäfer den Wurzelbereich abgestorbener Alteichen. Wichtiger als die Baumart ist jedoch das durch Pilze bewirkte Zersetzungsstadium des Holzes. Nach 14 bis 20 Tagen schlüpfen die Larven. Sie ernähren sich anfangs von Humusteilchen; später von morschem, verpilztem Holz, wobei die Eiche bevorzugt wird. Sie erreicht eine Körperlänge von bis zu elf Zentimetern. Die Entwicklung der Larve dauert, je nach Nahrungsangebot, zwischen drei bis acht Jahren. Im Frühjahr des letzten Jahres verpuppt sich die Larve in der "Puppenwiege /-kammer", die sie etwa 15 bis 20 Zentimeter tief in der Erde baut. Diese Kammer, die aus Erde und Mulm gefertigt wird, ist etwa so groß wie ein Hühnerei und mit Nahrungbrei und Sekreten gefüllt. Nach etwa sechs Wochen schlüpft der Käfer, der von Ende Mai bis September fliegt. Er wird lediglich zwischen 28 und 56 Tage alt.
Den Namen Köhler hat der Käfer dem Umstand zu verdanken, dass seine hohlen Geweihzangen beim Überfliegen eines Feuers in der Abenddämmerung oder Dunkelheit, so stark leuchten, dass es aussieht, als würde er glühende Kohlen tragen.
Von den zwei bekannten Unterarten kommt nur Lucanus (Lucanus) cervus cervus (Linnaeus, 1758) in Deutschland vor. Die zwei Unterarten sind:
- Lucanus (Lucanus) cervus cervus (Linnaeus, 1758)
- Lucanus (Lucanus) cervus judaicus Planet, 1902
Verbreitung
Albanien, Belgien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Georgien, Griechenland, Großbritannien, Iran, Israel, Italien, Jugoslawien, Kasachstan, Kroatien, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Moldavien, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Russland, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Spanien, Syrien, Tschechien, Türkei, Ukraine, Ungarn und Weißrussland.
Verbreitung innerhalb Deutschlands
Nach Köhler & Klausnitzer (1998) ist der Hirschkäfer in allen Bundesländern nachgewiesen.
Eigene Nachweise
Datum | nächster Ort | Messtischblatt TK 25 | Bemerkungen |
---|---|---|---|
18.05.2023 | Schwegenheim | 6715 | Vogelhaus - 1 Männchen - 1 Weibchen |
20.05.2012 | Speyer | 6616 | auf dem Rheindamm - 3 tote Männchen |
29.07.2011 | Bötzingen am Kaiserstuhl | 7912 | Vogelsangpass Richtung Eichelspitze - Männchen |
04.06.2010 | Ottersheim | 6715 | Waldrand - Weibchen |
28.05.2006 | Speyer | 6716 | Insel Horn - Männchen |
Bilder
Weitere Bilder des Hirschkäfers finden Sie in der Bildergalerie.
Erstbeschreibung
Linnaeus, C. (1758): Systema naturae per regna tria naturae, secundum classes, ordines, genera, species, cum characteribus, differentiis, synonymis, locis, Tomus I, Editio decima, reformata, Holmiae, Laurentii Salvii, S. 353
Quellen
- Bartolozzi, L. & Sprecher-Uebersax, E. (2006): Familie Lucanidae in: Löbl, I. & Smetana A. (ed.), Catalogue of Palaearctic Coleoptera, Volume 3, Stenstrup, Apollo Books, S. 63-77 - Grundlage für die systematische Einordnung und die Verbreitung der Art
- Bellmann, H.; Honomichl, K. (2007): Biologie und Ökologie der Insekten, ein Taschenlexikon, Begründet von Werner Jacobs und Maximilian Renner, 4. Auflage überarbeitet von Heiko Bellmann, mit einem Geleitwort von Karl von Frisch, München, Elsevier GmbH, Spektrum Akademischer Verlag, ISBN 978-3-8274-1769-5, S. 352
- Die Rheinpfalz (2012): Tote Hirschkäfer am Rhein, Ausgabe vom 01.06.2012
- Klausnitzer, B. (2012): Der Hirschkäfer (Lucanus cervus (Linnaeus, 1758)) - "Insekt des Jahres" 2012 (Coleoptera, Lucanidae), Entomologische Nachrichten und Berichte, Band 56, Heft 1, Dresden, S. 5-12
- Köhler, F. & Klausnitzer, B. (1998): Verzeichnis der Käfer Deutschlands, Entomologische Nachrichten und Berichte, Beiheft 4, Dresden, S. 131
- Lucanus (Lucanus) cervus in der Fauna Europaea, Zugriff am 14.08.2017 - Grundlage für die systematische Einordnung und Verbreitung
- Reitter, E. (1909): Fauna Germanica, Die Käfer des Deutschen Reiches, Bande 2, Stuttgart, K. G. Lutz Verlag, S. 299 und Tafel 68
- Rößner, E. (2012): Die Hirschkäfer und Blatthornkäfer Ostdeutschlands (Coleoptera: Scarabaeoidea), Verein der Freunde und Förderer des Naturkundemuseums Erfurt e. V., Erfurt, ISBN: 978-3-00-036153-1, S. 1-505
- Theunert, R. (2012): Hirschkäferfunde an Birken (Coleoptera, Lucanidae), Entomologische Nachrichten und Berichte, Band 56, Heft 1, Dresden, S. 77
Seitenhistorie
- 18.05.2023 - Aktuelle Funde hinzugefügt
- 14.08.2017 - Link der Fauna Europaea auf die neue Webseite abgeändert
- 24.08.2014 - Quelle Rößner (2012) hinzugefügt
- 04.09.2013 - Anpassung an die Version 2.6.2 der Fauna Europaea vom 29. August 2013: Quellenangabe
- 01.06.2013 - Anpassung an die Version 2.6.1 der Fauna Europaea vom 24. Mai 2013: Quellenangabe
- 17.11.2012 - Anpassung an die Version 2.5 der Fauna Europaea vom 23. Juli 2012: Quellenangabe
- 24.06.2012 - Weitere Quellen und Fundmeldung hinzugefügt
- 19.11.2011 - Insekt des Jahres 2012, Verbreitung innerhalb Deutschlands, Eigene Nachweise und Quelle Köhler & Klausnitzer (1998) hinzugefügt
- 07.04.2011 - Anpassung an die Version 2.4 der Fauna Europaea vom 27. Januar 2011: Quellenangabe
- 18.01.2011 - Seite überarbeitet
- 18.01.2011 - Anpassung an die Version 2.3 der Fauna Europaea vom 23. Dezember 2010: Quellenangabe
- 26.06.2010 - Seite überarbeitet
- 30.05.2006 - Seite erstellt
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